Chancen und Risiken für die Automobilindustrie

Die Automobilbranche befindet sich mitten in einer tiefgreifenden Transformation. Statt rein mechanisch geprägter Fahrzeuge rücken zunehmend Software-Defined Vehicles (SDVs) in den Mittelpunkt. Diese Fahrzeuge sind nicht nur Transportmittel, sondern digitale Plattformen, die sich kontinuierlich über Over-the-Air-Updates verbessern und neue Services ermöglichen.

Neue Geschäftsmodelle durch Software

Für Hersteller eröffnen SDVs enorme Chancen: Funktionen können nachträglich freigeschaltet, personalisierte Services angeboten und neue Umsatzströme erschlossen werden. Doch die Realität zeigt: Viele etablierte OEMs haben Schwierigkeiten, diese Potenziale zu monetarisieren. Kunden akzeptieren nicht jede Abo-Idee – das Beispiel kostenpflichtiger Sitzheizung sorgt für Widerstand. Der Schlüssel liegt darin, echten Mehrwert zu liefern und digitale Services in ein überzeugendes Gesamterlebnis einzubetten.

Cybersecurity als kritischer Erfolgsfaktor

Mit wachsender Vernetzung steigt auch die Gefahr von Cyberangriffen. Angreifer könnten nicht nur Daten kompromittieren, sondern ganze Fahrzeugflotten manipulieren. Studien zeigen, dass remote, großflächige Attacken in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Internationale Standards wie ISO/SAE 21434 oder UNECE WP.29 machen Sicherheitsarchitekturen verpflichtend – doch viele Hersteller sind noch in der Umsetzung. Sicherheit ist damit nicht nur Compliance, sondern ein Wettbewerbsvorteil.

Dynamik im Markt: Von Pkw bis Nutzfahrzeuge

Die Entwicklung beschränkt sich längst nicht mehr auf Pkw. Mit der Gründung des Joint Ventures Coretura setzen Volvo und Daimler Truck auf eine softwarebasierte Plattform für Lkw und Busse. Parallel berichtet Tata Technologies von einem jährlichen SDV-Marktwachstum von 25–30 %, während der Gesamtmarkt nur um 3–4 % wächst – ein deutliches Signal, wohin Investitionen fließen.

Relevanz für proaxia

Für proaxia ergeben sich hieraus klare Handlungsfelder:

  • SAP-basierte End-to-End-Lösungen wie VSS, CSS oder FSM unterstützen OEMs und Händler, digitale Geschäftsmodelle effizient umzusetzen.
  • Cybersecurity-by-Design kann in Serviceprozesse integriert werden, sodass Sicherheit zum Mehrwert für Kunden wird.
  • Durch die internationale Präsenz ist proaxia in der Lage, SDV-Transformationsprojekte weltweit zu begleiten – angepasst an regionale Märkte und regulatorische Anforderungen.

Fazit: SDVs sind mehr als eine technologische Evolution – sie sind der neue Kern der Automobilindustrie. Für Hersteller, Händler und Servicepartner bedeutet das: Wer heute in sichere, skalierbare und kundenorientierte digitale Plattformen investiert, sichert sich die Marktführerschaft von morgen.

Quellen

Dieser Blogbeitrag basiert auf einer Auswahl aktueller, relevanter Veröffentlichungen und Informationen zum Thema Software-Defined Vehicles (SDVs):

  • Wired: The Global Car Reckoning Is Here. Far Too Many Auto Companies Don’t Have a Plan. Link
  • Wall Street Journal: Volvo, Daimler Truck Launch Vehicle Software Joint Venture. Link
  • Economic Times: Tata Tech doubles down on software-defined vehicles amid OEM shift. Link
  • TechRadar: Software-defined vehicles: The critical road to a secure future. Link

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